Kennt ihr das: Ein Raum wurde mit einer Baumaßnahme, seien es große Dinge wie neue Fenster oder auch nur neue Dichtungen. Die Isolierung in der Decke wurde erneuert und die Dampfbremse endlich dicht gemacht und eigentlich habt ihr euch gefreut. Doch auf einmal entsteht Schimmel. Es gibt verschiedene technische Hilfsmittel. Hier könnt ihr lesen, wie ich schließlich beim Kleinraumlüfter gelandet bin, und welche Kriterien mir dabei wichtig waren.
Quasi der Alptraum. Aber die Baumaßnahme rückbauen? Das ist der falsche Weg.
Inhaltsverzeichnis
Ursachen
Was mag die Ursache sein? Ich will gar nicht auf die unterschiedlichen möglichen Ursachen eingehen und welche Gegenmaßnahmen man sich vorstellen kann.
Grundlegend für Schimmel ist erst einmal Feuchtigkeit. Sobald die Feuchtigkeit über 50-55% steigt, wird es problematisch. Also ist die grundlegende Massname, die Feuchtigkeit nicht so viel werden zu lassen. Aber wenn die letzte Baumaßnahme nun dazu geführt hat? Will man eine Dampfbremse oder neue Isolierung wieder herausreißen, damit die Feuchtigkeit nicht so hoch wird? Oder sich den Wecker für Zeitintervalle stellen, zu denen man die Feuchtigkeitswerte checkt und dann die Fenster aufreißt?
Welche Möglichkeiten hat man?
Das scheint alles nicht besonders zielführend. Alle was man manuell macht, wird auf die Dauer entweder anstrengend oder nicht mehr gemacht (oder wie sind die Ansätze für das Fitnessstudio dieses Jahr gelaufen).
Toll wären Fenster, die automatisch lüften würden, wenn die Luftfeuchtigkeit zu hoch wird. Oder ein Lüftungssystem, das entsprechend arbeitet. In neuerer Häusern gibt es zentrale Lüftungsanlagen.
Zum nachrüsten gibt es auch verschiedene dezentrale Lüftungsmethoden. Exotischere Methoden habe ich mir gar nicht angeschaut.
Für meinen Fall habe ich mir zwei verschiedene Varianten angesehen.
- Kleinraumüfter
- Lufttauscher mit Wärmerückgewinnung
Lufttauscher mit Wärmerückgewinnung
Gerade der zweite Punkt schien mir sehr verlockend. Ein Gerät wie der Bayernlüfter mit seinen zwei recht kleinen Bohrungen oder auch anderen dezentrale Lüftungsgeräte (hier eine Marktübersicht von haustec) sahen recht interessant aus. Kontinuierlich oder mit Sensor gesteuert wird nach Bedarf Luft ausgetauscht und dabei halten sich Wärmeverluste und Strombedarf in Grenzen. Die Kosten und Montage sind zwar nicht ohne, aber für eine dauerhafte Lösung und zur Erhaltung von Bausubstanz und Gesundheit ist man ja durchaus Bereit in die Tasche zu greifen und Zeit und Geld zu investieren.
Ich habe mit also für meinen speziellen Fall das Zimmer angeschaut und überlegt, welche Lösung so passen könnte. Kriterien waren:
- Größe des Aufbaus im Zimmer
- Länge der Rohre nach außen (min/max)
- Durchmesser der benötigten Rohre
- Luftmenge, die ausgetauscht wurde
- Strom und Schaltmöglichkeiten
Schon mit der Aufbaugröße fielen manche Lösungen weg. Der Bayernlüfter mit seinem recht großen Aufbau würde sich auch mit viel Goodwill nicht unterbringen lassen.
Darum kein Lufttauscher mit Wärmerückgewinnung
Dann schaute ich aus dem Fenster. Alle Warmetauscher mit Wärmerückgewinnung benötigen einen mehr oder weniger (2 Grad Gefälle) geraden Ausgang aus der Hauswand. Ich war aber auf Dachhöhe und die ebene Wandfläche war nur ein Drempel! Der Ausgang mußte durch die Dachziegel mit einem entsprechenden Ausgang funktionieren. Damit hatte sich der Ansatz mit dieser Art Lufttauscher erledigt.
Kleinraumlüfter
Gut, dann muß es wohl ein üblicher Kleinraumlüfter sein. Hier gibt es auch eine Reihe von Kriterien
- Leistung (m³/h) -> imho mehr oder weniger direkt abhängig vom Rohrdurchmesser
- Ort der Anbringung (manche sind nur an der Wand anbringbar, nicht an der Decke)
- Art der Triggerung (also was führt zur Lüftung, wenn nicht nur der Schalter)
- Optionen bei Triggerung wie Nachlaufzeit, Vorlaufzeit, etc.
- LAUTSTÄRKE
- Preis
Andere Merkmale wie Lebensdauer (> 40.000 Stunden, etc) habe ich mir schon nicht mehr angeschaut.
Genutzte Kriterien
Einen vorhandenen Abluftschaft gibt es nicht. Daher habe ich die freie Wahl und habe mich für die Decke entschieden, dort soll der Ventilator laufen.
Der Raum hat nur knapp 8 m² mit den Schrägungen ergeben sich so ungefähr 19 m³. Dazu muß ich noch wissen, wie oft die oft die Luft im Raum gewechselt werden können sollte (Luftwechselraten Wikipedia bzw hier). Das ergab einen Bedarf von 80 bis 100 m³ pro Stunde. Obwohl mir das für den kleinen Raum fast zu viel erscheint. Aber wenn man keine Ahnung hat, gehe ich lieber auf Nummer sicher. Dafür reicht dann dennoch ein recht kleines Abluftrohr mit 100 mm. Ob der Lüfter die nötigen Druck erzeugt? So richtig exakt berechnen oder schätzen kann ich das kaum.
Über den Preis mache ich mir recht wenig Gedanken, die verwendete Arbeit und Zeit scheinen mir wichtiger, als ob ich ein Bauteil für 50 oder 250 € verbaue. Dann doch lieber mehr Geld, in der Hoffnung, das mit der entsprechenden Markenware weniger Wartungsarbeit auf einen zukommt.
Der Kleinraumlüfter soll laufen, wenn zuviel Feuchtigkeit da ist und das möglichst leise. Ein Extra Schalter ist nett, aber dann nur mit Funk, da ich keine Leitung vom Lichtschalter (oder des Ort des Lichtschalters) zum Kleinraumlüfter verlegen will. Daher sind auch Nachlauf- und Vorlaufzeit Einstellungen eher optional. Triggern durch Bewegung oder Licht erschien mir nicht so praktisch.
Lautstärke ist in dem Raum nicht unbedingt ein Thema, dennoch sollte bei ähnlichen Ventilatoren der leisere dran kommen.
Finale Auswahl des Kleinraumlüfters
Wenn man bei Amazon nun nach “Kleinraumventilatoren mit Feuchtesensor” sucht, bekommt man eine gute Liste zusammen. “Amazons Choice” war bei mir der “Maico ECA100 IPRO H Kleinraumventilator”. Dieser scheint alle Kritieren zu berücksichtigen. Etwas überrascht war ich, das die Helios Ventilatoren nicht in der Liste waren. Von diesen hatte ich schon vorher gehört. Nach einigem Suchen stieß ich auf den “Helios M1/100 F MiniVent”, der dort auch verfügbar ist.
Beide Lüfter haben ähnliche Werte und haben einen Feuchtigkeitssensor, der mehr oder minder automatisch sich den Verhältnissen anpaßt. Eine Erweiterung mit einer Funksteuerung ist zwar möglich, aber übertrieben teuer. Nach vielen Lesen von Benutzerkommentaren habe ich mich für den “Maico ECA100 IPRO KH Kleinraumventilator” entschieden.
Die Entscheidung war mehr oder weniger fast zufällig, eine Benutzer meinte, das er beide im direkten Vergleich hatte und der Maico etwas leiser gewesen wäre. Wie gesagt, es hätte auch der Helios sein können.
Das “KH” Modell hat zusätzlich noch Lamellen, die den Lüfter verschließen, wenn er nicht läuft. Das erschien mir eine sinnvolle Ergänzung.
Einbau
Der nächste Eintrag wird sich mit dem Einbau beschäftigen.